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Fascial Release Methode
Die Fascial Release Methode regt die Durchblutung an, löst muskuläre Verspannungen und die Faszien werden von Verklebungen befreit. Das Alter bringt eine Steifheit mit sich, obwohl regelmäßig Sport betrieben worden ist. Zwischenzeitlich weiß man, dass das Bindegewebe Nerven hat und einen Schmerz auslösen kann. So sind es nicht immer die Muskeln die Schmerzen bereiten, sondern es kann auch unter Umständen das fasziale Gewebe sein, welches unseren Körper überzieht und Gelenke, Muskeln und Organe miteinander verbindet. Der Körper verliert an Elastizität, da er weniger Kollagen herstellt.
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Was sind Faszien?
Faszien durchziehen einen Großteil des Körperinneren und halten die inneren Organe und Gewebe zusammen sowie in ihren jeweiligen Positionen. Die drei Faszienarten (oberflächliche, tiefe und viszerale Faszien) sitzen unterschiedlich tief im Gewebe.
Faszien bestehen zum größten Teil aus Wasser. Weitere Bestandteile sind Elastin und Kollagenfasern, dich sich geflechtartig verweben.
Die genannten Bestandteile ermöglichen der Faszie folgende Eigenschaften:
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Stabilität
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Elastizität
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Gleitfähigkeit
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Reißfestigkeit
Die Faszien geben uns das charakteristische Aussehen
Faszien geben uns unser charakteristisches Aussehen und unsere ganz eigene Körperhaltung. In mehreren Studien und Untersuchungen suchte man zunehmend den Zusammenhang zwischen den Körperfaszien, der Körperhaltung und dem allgemeinen Wohlbefinden. Wer Rückenschmerzen hat, bei dem zeigt sich auf Röntgenaufnahmen oft keine Schmerzursache. So haben Forschungen ergeben, dass chronische Rückenschmerzen aufgrund von Vernarbungen im faszialen Bindegewebe entstehen. Sichtbar gemacht können diese Gewebsschichten in Ultraschallaufnahmen. Die Faszientherapie wird mit langsamen Strichen die bindegewebige Häute behandelt, so dass sie wieder an ihren Platz können und die Schieflagen ausgeglichen werden kann. Faszienmassagen helfen tief liegende Verspannungen zu lösen. Der Körper gibt die Schutzhaltung auf, die einmal nützlich waren (z.B. nach einem Unfall). Bestimmte Berührungen geben dem Gewebe Gelegenheit sich auszudehnen. Im Gegensatz zu der Muskulatur braucht das fasziale Bindegwebe länger, um stark gemacht zu werden. Es kann bis zu 1,5 Jahre andauern, bis das Bindegewebe erneuert ist.
Welche Funktion haben Faszien?
Faszien wurden lange unterschätzt, da sie als reines Füllmaterial abgetan wurden. Die Forschungen der letzten 20 Jahre geben immer mehr Aufschlüsse über die Wichtigkeit der Faszien im menschlichen Körper. Im Folgenden stelle ich dir die drei relevantesten Aufgaben des Fasziennetztes vor.
Verbindungselemt: Das Fasziennetz verleiht unserem Körper Struktur und sorgt dafür, dass die einzelnen Elemente ineinander greifen. Die Faszien ermöglichen dem Körper, als Einheit zu fungieren. Es dient als Verbindungsstück zwischen Muskel und Knochen. Den engen Wechselwirkungen mit anderen Elementen des Körpers verdanken wir die vielfältige Funktionsweise unseres Körpers.
Wir müssen uns allerdings auch darüber bewusst sein, dass Störungen des faszialen Gewebes weitreichende Folgen auf den menschlichen Organismus haben können.
Transportachse für Nährstoffe: Durch das fasziale Bindegewebe führen wichtige Transportwege für Nährstoffe. Lymphgefäße führen direkt durch das Gewebe. Durch diese Lymphgefäße fließt Lymphflüssigkeit, die als Transportmittel für Nährstoffe und Stoffwechselabbauprodukte dient. Diese Funktion darf nicht behindert werden, damit sich die Zellen ständig erneuern können und eine vollständige Regeneration gewährleistet werden kann.
Sinnesorgan: Zwar gelten Faszien nicht als gleichwertiges Sinnesorgan zu den herkömmlichen fünf Sinnesorganen Ohren, Augen, Nase, Mund und Haut, dennoch reagieren Faszien auf verschiedene Reize. Das Fasziennetzwerk zeigt Reaktionen auf interne und externe Reize und sendet permanent Signale an das Gehirn.
Es konnten Veränderung im faszialen Bindegewebe festgestellt werden, als der Druck, die Temperatur und die Lage im Raum verändert wurden.
Zudem haben auch psychische Faktoren direkten Einfluss auf deine Faszien. Dauerhafter Stress kann beispielsweise zu einer ungesunden Anspannung der Faszien führen.
Warum sind Faszien für so viele Schmerzen verantwortlich?
Verklebte Faszien werden immer häufiger als mögliche Ursache für Schmerzen in Betracht gezogen. Sie sorgen für eine Behinderung der oben genannten Funktion. Besonders für Patienten mit Rückenbeschwerden versprechen die neuen Erkenntnisse in diesem Bereich viel Hoffnung.
Verklebte Faszien behindern den Nährstofftransport
Wie wichtig der Lymphfluss für die Regeneration und die Erneuerung der Zellen ist, weißt du schon. Bei einer Verhärtung oder gar einer Verklebung der Faszien wird der Vorgang vom Nährstofftransport und Abtransport von Schadstoffen behindert.
Aufgrund von Verhärtungen werden die Lymphgefäße abgeklemmt und es entsteht ein sogenannter Lymphstau. Durch den Lymphstau reichert sich Fibronegen an, welches dann die Faszien verklebt. Dadurch können die betroffenen Gebiete nicht mehr ausreichend versorgt werden.
Ein typisches Beispiel dafür ist der Tennisarm. Durch eine dauerhafte Überlastung verhärten sich die Faszien erst und verkleben dann. Die Entzündung am Ellenbogen kann vom Körper nicht bekämpft werden, da die Transportbahnen versperrt sind.
Ursache für Rückenschmerzen
In den letzten 50 Jahren wurden bei Rückenschmerzen fast ausschließlich die Bandscheiben in Betracht gezogen. Oftmals blieben die dafür konzipierten Therapieansätze erfolglos. Nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen dieses Jahrhunderts werden immer häufiger verklebte Faszien als mögliche Ursache für diverse Schmerzen verdächtigt.
Der Faszienforscher Dr. Robert Schleip geht sogar davon aus, dass 80 % aller Rückenbeschwerden von verklebten Faszien ausgehen. Die größte Faszie des menschlichen Körpers, die Lumbalfaszie, führt durch den Rücken. Laut Schleip besitzt die Faszie mindestens sechsmal soviele Schmerzrezptoren, wie der Muskel an sich. Besonders im unteren Rücken besitzt sie sehr viele Schmerzrezeptoren und reagiert deshalb sehr empfindlich auf Verhärtung und Verklebungen.
Sowohl die Muskeln als auch die Faszien, sind im unteren Rücken einer enormen Belastung ausgesetzt. Beim Sitzen und Stehen lastet ein Großteil des Eigengewichtes auf dem unteren Rücken, welches auf Dauer zu einer Überlastung führen kann.
Druck – und Spannungsschmerzen
Viele alltägliche Schmerzen sind auf Verspannungen und einem daraus resultierenden Druck zurückzuführen. Früher ist man davon ausgegangen, dass die Verspannung im Muskel entspringt. Heute weiß man, dass das umliegende Fasziengewebe sie zusätzlich oder gar ausschließlich im Fasziengewebe ihre Ursache findet.
Ein typisches Beispiel für Spannungsschmerzen sind Kopfschmerzen, die mit einem verspannten Nacken einhergehen.
Warum verkleben Faszien?
Die Ursachen für verklebte Faszien sind sehr vielfältig. Ein häufiger Grund ist mangelnde Bewegung. Ein Bewegungsmangel führt dazu, dass die Faszien an Elastizität und Geschmeidigkeit verlieren.
Überlastung habe ich als mögliche Ursache bereits beiläufig erwähnt. In diesem Fall sind die verklebten Faszien meist auf eine einseitige und monotone Belastung zurückzuführen.
Auch Stress wirkt sich negativ auf das Fasziengewebe aus. Wie bereits erwähnt, entstehen unter der Aussetzung von Stress Spannungen im Gewebe. Über einen kurzen Zeitraum ist das unproblematisch. Besteht die Verspannung über einen längeren Zeitraum, werden aus den Verspannungen Verklebungen, die nur durch gezielte Faszienmassagen behandelt werden können.
Was geschieht bei der Massage?
Durch das Massieren wird auf den Muskel und das Bindegewebe Druck ausgeübt. Durch die Massage können Verspannungen und Verklebungen praktisch „geschmolzen“ werden. Man sollte sich einen Kuchenteig vorstellen, der immer weicher wird, je länger man ihn knetet. Der Blutfluss wird in dieses Gebiet geleitet und bringt Nährstoffe und Sauerstoff zu den Muskeln, damit sie schneller repariert werden. Die Bindegewebsmassage soll den Zweck haben, dass Schmerzen vorgebeugt und daraus entstehende Verletzungen vermieden werden. Allerdings muss man sagen, je verklebter oder je fester das Bindegewebe ist, desto mehr tut die Massage weh, aber es gibt verschiedene Arten, wie der Druck der Schwerkraft reduziert werden kann, so dass man es aushalten kann. Das Gute daran ist aber, je länger man es tut, desto angenehmer wird die Massage.
Bei einer Fascial Release Methode werden die sogenannten Triggerpunkte aufgebrochen. Triggerpunkte sind die Stellen, an denen das Gewebe verklebt ist. Das Ziel der Fascial Release Methode ist, dass die Verklebungen gelöst werden, sodass sich das ganze Gewebe entspannt und die Lymphflüssigkeit wieder ungestört fließen kann.
Fascial Release Methoden können auch als Präventivmaßnahme genutzt werden, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren und die Regenerationsfähigkeit zu verbessern.
Der Masseur oder die Masseurin sucht den Körper zuerst auf Triggerpunkte ab. Ist einer gefunden, wird die verklebte Stelle, solange durchgeknetet, bis sie verschwunden ist. Bei starken Verklebungen behilft man sich mit Faszien-Sticks, die den punktuellen Druck erhöhen.
Wirkungsweise einer Fascial Release Methode im Überblick:
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bessere Regeneration
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Muskeln können mehr leisten
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weniger Schmerzen
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Förderung des Bewegungsablaufes
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Verbesserung der Körperhaltung
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Verletzungen heilen schneller
Behandlung von Bindegewebe
Die Fascial Release Methode ist also eine Behandlung des kollagenen Bindegewebes. Durch Druckstimulation wird versucht Veränderungen von Gewebefasern zu behandeln. Dabei kann die Massage mit oder ohne Hilfsmittel ausgeführt werden. Bei der Massage handelt sich um eine Stimulation die durch Druck ausgeübt wird und zwar von bestimmten Bindegewebszellen. Die Massage-Art wird unterschieden von Gewebemassagen.
Zu unterscheiden ist die Fascial Release Methode auch von einer klassischen Ölmassage sowie den meisten Wellnessmassagen. Die Massage der Faszien wird häufig lokal durchgeführt und spielt sich meist im Tiefengewebe ab.
Herkömmliche Gewebemasssagen behandeln hingegen vor allem die Muskulatur und dienen der allgemeinen Entspannung.
Einige Tipps:
Vorsichtig rangehen:
Man sollte, das hört sich vielleicht komisch an, seinem Gehirn die Möglichkeit geben mit den Muskeln zu kommunizieren. Dabei ist wichtig, dass die zu massierenden Muskelregionen entspannt sind. Wenn der Schmerz allerdings zu groß wird, dann verspannt sich das Bindegewebe eigentlich noch mehr. Dann soll man die Position wechseln und Intensität rausnehmen. Dabei tief atmen und gleichmäßig, bis man das Gefühl hat, eins zu werden mit der Haltung.
Nicht übertreiben:
Wer jetzt denkt „viel hilft viel“ der irrt, es reicht vollkommen aus, wenn man alle 3 bis 5 Tage kleine Einheiten von 15 Minuten lang massiert. Es muss nicht immer die Ganzkörpermassage sein, es reicht oft auch aus nur die betroffenen Regionen zu massieren.